Bündnis 90/Die Grünen bedauern, dass diese Planung zur Zukunft des Wernerbades ohne öffentliche Diskussion und ohne Einbeziehung der Bewohner von Kaulsdorf und Mahlsdorf erfolgt ist. So wurden die EinwohnerInnen nun vor vollendete Tatsachen gestellt und sollen nur noch abnicken, was von ihnen gar nicht geplant war. Dabei wäre die künftige Nutzung dieses einmaligen landschaftlichen Kleinods eine ideales Möglichkeit gewesen, die Bürgerinnen und Bürger bei der Planung einzubeziehen.
Wir bezweifeln nach wie vor, dass der Verkauf des Geländes an einen privaten Investor notwendig ist und bleiben bei unserem Standpunkt, dass hier das öffentliche Interesse an einer öffentlichen Grünanlage Vorrang haben sollte.
Unsere konkreten Bedenken beim B-Plan (10-63) richten sich gegen die vollständige Bebauung der Westhälfte des Areals, die so massiv ist, so dass ihr vermutlich der gesamte Baumbestand zum Opfer fallen wird. Auch wird sie zu nah an den See geführt, so dass dadurch die Nutzung des Sees als Naherholungspark gefährdet, wenn nicht sogar ausgeschlossen scheint. Eine Nummer kleiner wäre deshalb für die geplanten Baumaßnahmen dringend zu empfehlen.
Unter den jetzt gegebenen Bedingungen sollte zudem vertraglich geregelt werden:
- dass der Zugang zum See öffentlich zugänglich bleibt und ein öffentlicher Uferweg mit Sitzbänken rund um den See angelegt wird und
- dass die im See befindliche Nilpferdskulptur erhalten bleibt.
Seit der Schließung des Wernerbades als öffentliches Schwimmbad im Jahr 2002 beschäftigt sich auch der Kreisverband Marzahn-Hellersdorf von Bündnis 90/Die Grünen mit der möglichen Neunutzung des Geländes zwischen Koch-, Haeckel-, Werner-und Ridbacher Straße.
Der Vorschlag von Bündnis 90/Die Grünen war, aus dem Gelände einen Naherholungspark als Ausgleich für die zunehmende Bebauung zu machen. Dieser Vorschlag wurde bereits 2010 in der Stadtteilzeitung „jwd“ ausgeführt. Nach unseren Vorstellungen sollte um den Werner-See ein öffentlicher Park mit Liegewiese, Trimm-dich-Pfad und Spielplatzeinrichtungen entstehen. Dieser Nutzungsvorschlag wurde auch mit dem „Verein der Freunde des Wernerbades“ diskutiert, in dem die Vertreter der Grünen mit Vertretern anderer Parteien und Interessengruppen zusammenarbeiteten. Die Vorschläge der Grünen fanden Eingang in den Beschluss der BVV v. 27.1.2011, den Standort Wernerbad als Freizeit- und Erholungsfläche planungsrechtlich zu sichern (Drucksache 1921/VI). In dem Beschluss hieß es:
Das Bezirksamt wird ersucht, einen Bebauungsplan mit folgenden Zielen einzuleiten:
- Festsetzung von Gemeinbedarfsflächen, wie Sport- und Erholungsflächen (Liegewiese, Kinderspielplatz, Beachvolleyball), öffentliche Grünflächen und natürlichen Gewässern
- Möglichkeiten einer gastronomischen Versorgung der Besucher
- öffentliches Wegerecht zum Wernersee (da evtl. Verkauf des Areals)
- Erhalt der Skulpturen des Nationalen Aufbauwerkes
- Erhalt des Tennisplatzes
Inzwischen hat sich der Verein der Freunde des Wernerbads aufgelöst, das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf hat die Planung an sich gezogen und einen Bebauungsplan vorgelegt, der offenbar bereits mit den Interessen eines Investors abgestimmt ist. Dieser will offenbar das Gelände einschließlich des Sees kaufen und als Wohnanlage für Demenzkranke bebauen und umgestalten.
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