Glasrecycling vor Ort ist ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung!

IMG_FlaschenDer Berliner Senat von SPD und CDU hat beschlossen, dass ab dem 1.1.2014 die Altglassammlung vorrangig über weiter entfernte Glassammelcontainer stattfinden soll. Grund sei die ungenügende Sortierung zwischen Weiß-, Braun- und Grünglas der Anwohnerinnen und Anwohner. Doch statt auf mehr Aufklärung zu setzen, werden so vor allem mobilitätseingeschränkte Personen benachteiligt und oftmals landet der Glasmüll nun in nähergelegenen Restmülltonnen. Der Ressourcenschonung und dem Umweltschutz wird damit ein Bärendienst erwiesen.

22.000 Tonnen Altglas fallen pro Jahr in Berlin an. Zwei Drittel davon werden in den Haus- und Hoftonnen gesammelt. Für die Bewohnerinnen und Bewohner ist das bequem, vor allem für ältere Menschen. Denn die großen, öffentlichen Tonnen sind meist schwer zu erreichen. Das Duale System, das in Berlin das Glasrecycling organisiert, hatte in der Vergangenheit bemängelt, dass die Anwohnerinnen und Anwohner das Glas oftmals nicht in die richtige Tonne geworfen haben und die Glasqualität daher zu schlecht sei. Der rot-schwarze Senat unter Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) hat mit der Entsorgungsfirma ‚Das Duale System‘ daraufhin beschlossen, die Altglassammlung in Berlin zunehmend über weiter entfernte Sammelcontainer auf öffentlichen Flächen zu organisieren, statt auf dem Gelände der zahlreichen Müllsammelstellen der Wohnungsgesellschaften. Als Modellprojekt soll unser Bezirk Marzahn-Hellersdorf dabei dienen.

In vielen Fällen ist diese Neuregelung jedoch mit einer erheblichen Wegstrecke verbunden. Insbesondere für ältere und/oder mobilitätsbeeinträchtigte Mieterinnen und Mieter ist dieser Zustand nicht hinzunehmen. Darüber hinaus wird durch diesen Vorgang das Ziel einer effektiven und ökologischen Recyclingpolitik erschwert. Es ist davon auszugehen, dass viele Mieterinnen und Mieter ihr Altglas nunmehr über den Restmüll oder die verbliebenen gelben oder blauen Tonnen entsorgen werden.

Zusammen mit weiteren Parteien haben Bündnis 90/Die Grünen daher einen dringlichen Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung am 12. Dezember eingebracht. Darin wird dem Bezirksamt empfohlen, sich gegenüber dem Senat und im Rat der Bürgermeister dafür einzusetzen, dass die Glasrecyclingtonnen in den Müllsammelstellen der Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften erhalten bleiben bzw. wieder aufgestellt werden. Weiterhin wurde das Bezirksamt ersucht, dem veränderten Altglasentsorgungskonzept entgegenzuwirken, indem keine Flächen im öffentlichen Straßenland für weitere Glassammelcontainer zur Verfügung gestellt werden.

Auch Sie können aktiv werden und ihren Unmut über die Entscheidung vom Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) äußern. Schreiben Sie dazu einfach eine Email an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt unter fragen@senstadtum.berlin.de oder melden Sie sich bei uns in der Kreisgeschäftsstelle.

Denn nur wenn Recycling vor Ort stattfindet, schonen wir unsere natürlichen Ressourcen und damit unsere Umwelt!

 

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