Viele Bürgerinnen und Bürgern berichten uns seit einiger Zeit über stetig steigende Mieten in ihren Wohnquartieren. Dies bestätigt der heute veröffentlichte GSW-Wohnungsmarkt Report 2014. Bei den Angebotsmieten stehen Berlins Bezirke innerhalb des S-Bahnring nun vor Düsseldorf und Köln und belegen damit erneut einen traurigen Spitzenplatz.
Der Stadtentwicklungs- und Wohnungspolitische Sprecher der Bündnisgrünen BVV-Fraktion, Nickel von Neuman dazu: „Jetzt fällt uns der jahrelange Stillstand im Mietwohnungsbau auf die Füße und trifft besonders die Einkommensschwachen, dies können wir nicht akzeptieren.“
Wir BündnisGrünen Marzahn-Hellersdorf fordern, den Focus auf eine bessere soziale Verträglichkeit von Mietsteigerungen zu legen und den Stillstand im Wohnungsbau in Marzahn-Hellersdorf zu überwinden.
Steigerungen von Nettokaltmieten sind nur durch eine Senkung des Warmmietenanteils bspw. durch eine energetische und klimagerechte Sanierung zu akzeptieren.
Katrin Schmidberger, die bündnisgrüne Sprecherin für Mieten und soziale Stadt im Abgeordnetenhaus ergänzt:“
Die Interpretation der GSW, es gebe kein Verdrängungsproblem in Berlin, ist falsch. Zwar gibt es keine belegbare, massenhafte Verdrängung von Menschen aus der sog. Innenstadt. Doch der Bericht weist deutlich darauf hin, dass es einen schrittweisen Wegzug vieler alteingesessener BerlinerInnen in immer weiter entfernte Gebiete vom Zentrum in die Peripherie gibt. Hinzu kommt, dass die Kaufkraft der Berlinerinnen und Berliner deutlich unter dem Bundesniveau liegt und die Konkurrenz um Wohnungen durch den starken Zuzug immer größer wird. Gerade weil die Verdrängung schleichend passiert, muss die Politik diese Entwicklung intensiv im Auge behalten und frühzeitig dagegen steuern.
Doch die sozialräumliche Spaltung der Stadt ist nicht nur in einer schleichenden Verdrängung von „Innen nach Außen“, sondern auch innerhalb der Bezirke erkennbar.
So wurde bei Neuvermietungen in Marzahn-Hellersdorf in 2013 im Vergleich zum Vorjahr 6,7 Prozent mehr verlangt und in Lichtenberg 9,4 Prozent. Besonders in den Großwohnsiedlungen sind also noch niedrige Mieten zu finden. Allerdings sind die Angebotsmieten der Wohnungen im unteren Preissegment mit 11,6 Prozent stärker als in allen anderen Stadtteilen Berlins gestiegen. Einzelne Wohngebiete in Biesdorf oder Mahlsdorf zeigen auch ein deutlich höheres Mietniveau auf. Einerseits ist es positiv, dass der Mietanstieg in diesen Gebieten unter dem Berliner Durchschnitt liegt. Andererseits werden aber auch in Marzahn-Hellersdorf die preisgünstigen Wohnungen immer seltener. Damit steigt die Gefahr der sozialen Spaltung in Berlin – und auch innerhalb der einzelnen Bezirke. Das Wohnen muss aber in ganz Marzahn-Hellersdorf attraktiv bleiben!
Egal ob in der Innenstadt oder in den äußeren Bezirken – wir brauchen dringend die Mietpreisbremse auf Bundesebene und zwar schnell. Nur wenn die Angebotsmieten endlich gedeckelt werden, haben die Menschen eine Chance auf faire Mieten. Der Senat kann auch etwas tun: es braucht endlich die sog. Umwandlungsverordnung. Denn damit können die Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen eingeschränkt werden. Eine Senatsstudie aus dem Jahr 2012 hat bestätigt, dass das Mietniveau in umgewandelten Wohnungen um bis zu 30 Prozent höher liegt als in nicht-umgewandelten Wohnungen.“
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