Im Vorfeld der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017 in Marzahn-Hellersdorf gab es viele kritische Stimmen. Wir als Bündnisgrüner Kreisverband haben uns für die IGA in unserem Bezirk eingesetzt unter bestimmten Anforderungen wie Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit. Diese haben wir mit einem Antrag auf einem bündnisgrünen Parteitag (LDK) von der Landesebene (Senat und Abgeordneten) eingefordert. Unsere wesentlichen Anliegen konnten wir damit erreichen:
• eine Übersicht der schützenswerten Objekte und Arten der Flora und Fauna sowie der geschützten Flächen in dem Bereich der für die IGA vorgesehenen Grundstücke,
• eine frühzeitige und ernsthafte Einbeziehung der Anwohner*innen über das rechtlich vorgesehene Maß hinaus,
• ein ökologisches Parkpflegewerk,
• ein Konzept für sozial verträgliche Eintrittspreisregelungen,
• die Einbeziehung der Renaturierung von bezirklichen Gewässern.
Unsere Bezirksverordneten Bernadette Kern und Cordula Streich haben die Planung und Durchführung der IGA 2017 in Marzahn-Hellersdorf dahingehend immer kritisch und konstruktiv begleitet. Die Flächen rund um den Wuhlesee sowie den Kienberg wurden im Zuge der Vorbereitung zur IGA unter ökologischen Gesichtspunkten zu einem attraktiven Grünzug umgestaltet, mit viel Platz für Erholungs- und Natursuchende. Unter Einbeziehung von Naturschutzverbänden, wie z.B. dem BUND, und mit deren Begleitung startete man mit der Entwicklung eines Umweltmanagementsystems für Gartenschauen. Als Nachhaltigkeitszertifizierungssystem soll es künftig in Deutschland bei allen Gartenschauen Anwendung finden.
Wie geht es jetzt weiter?
Der Rückbau der Einzäunung des Geländes nach dem Ende der Internationalen Gartenausstellung (IGA) wird fristgerecht Ende Oktober starten. Dabei werden die Gärten der Welt ab dem 1.12.17 wieder geöffnet. Der Abschluss sämtlicher Rückbaumaßnahmen im Gesamtareal ist für März 2018 geplant.
Was hat uns die IGA gebracht?
Im Einzelnen konnte die IGA hier genutzt werden, den Baumbestand des Kienbergs naturnäher zu entwickeln; aufgelichtet wird er in Zukunft auch wieder attraktiver für Insekten und Vögel. Zwei weitere aus Naturschutzsicht wichtige Bausteine sind die naturnahe Wiesenpflege und die Beweidung ausgewählter Wiesen. Außerdem ist im Rahmen der IGA die Renaturierung des Wuhleteichufers angegangen worden.
Der Bezirk hat durch die IGA eine Bereicherung erfahren, denn viele Menschen kamen als Gäste, was das Bild von Marzahn-Hellersdorf möglicherweise positiv verändert hat. Mit der Aussichtsplattform „Wolkenhain“ und der Seilbahn hat der Bezirk neue Attraktionen erhalten, die zu Wahrzeichen werden könnten. Die Gärten der Welt haben unter anderem die Arena, die Wassergärten und das neue Tropenhaus dazu gewonnen. Für Kinder gibt es neue und außergewöhnliche Spielplätze, wie z.B. den Naturerfahrungsraum, und der Kienberg hat sehenswerte Terrassen mit Streuobsthängen und einem Weinberg bekommen. Auch unsere wichtigste Forderung konnte umgesetzt werden: Dass der IGA-Campus, das Klassenzimmer im Grünen, dem Bezirk mit seinem Umweltbildungsprogramm erhalten bleibt. Mit dem neuen Kienbergpark erhalten die Marzahn-Hellersdorfer einen Volkspark, der allen kostenlos zugänglich ist. Die Pflege des Parks übernimmt die Grün Berlin GmbH und sollte weiterhin eng mit dem Bezirksamt abgestimmt werden.
IGA-Seilbahn in das öffentliche Verkehrssystem einbinden
Die Bündnisgrünen in Marzahn-Hellersdorf setzen sich dafür ein, dass die Seilbahn als öffentliches Verkehrsmittel nach dem Ende der IGA erhalten bleibt. Dafür soll der Senat die Einbindung der Seilbahn in das öffentliche Verkehrssystem prüfen. In einigen anderen Metropolen der Welt gibt es gute Erfahrungen damit, denn im Vergleich zu Schienenverkehrssystemen sind Seilbahnen zuverlässig, sowie kosten- und energieeffizient. Anders als Busse kommen ihnen weder Ampeln noch Verkehr in die Quere. Sie arbeiten leise, verpesten nicht die Luft und verbrauchen wenig Energie. Sicher und barrierefrei sind die Gondeln auch. Wie Beispiele aus Barcelona, Ankara oder Portland zeigen, haben sich Seilbahnen beim Einsatz als Stadtverkehrsmittel erprobt als ein nachhaltiges und auch bei Touristen attraktives Verkehrssystem für Städte. Für Marzahn-Hellersdorf wäre diese Querverbindung von der U-Bahn Station zur Eisenacher Straße und zum Kienberg ein gute Sache – nicht nur für Ticketinhaber der Gärten der Welt. Um die Pläne weiter zu diskutieren, schlagen wir vor die bereits bestehende AG ÖPNV Marzahn-Hellersdorf zu nutzen.
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Straßenlaternen zu E-Ladestationen machen
Der Senat will 1.000 Straßenlaternen zu E-Ladestationen machen. Davon sollen 500 Ladepunkte in Marzahn-Hellersdorf liegen. Nickel von Neumann hat beim Bezirksamt nachgefragt, wie die Standorte ausgewählt werden und in wie fern dabei auf die Radverkehrstauglichkeit geachtet wird (Drucksache 2319/VIII).
Der Bezirk steht demnach im engen Austausch mit den zuständigen Stellen in der SenUVK. Es gibt eine durch das Straßen- und Grünflächenamt (SGA) und der SenUVK gemeinsam erarbeitete Vorschlagsliste. Darin enthalten sind zum einen, Straßenzüge, die aus Sicht des SGA sinnvoll sind und Vorschläge, die seitens der Anwohnenden bspw. bei Beschwerden aber auch im Rahmen unseres mein.berlin Projektes zu Mobilitätspunkten (https://mein.berlin.de/projekte/mobilitatspunkte-im-bezirk-marzahn-hellersdorf/) an uns herangetragen wurden.
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Große Anfrage zur Grünflächenpflege in Marzahn-Hellersdorf
Mit der Grünbauoffensive hat das Abgeordnetenhaus die finanziellen Mittel für die bezirkliche Grünflächenpflege auch in Marzahn-Hellersdorf deutlich erhöht. Mit einer großen Anfrage zur Grünflächenpflege in Marzahn-Hellersdorf hat Cordula Streich beim Bezirksamt im November nachgefragt, wie viel externe Pflegeaufträge es für Straßenbegleitgrün und Grünanlagen gibt (Drucksache – 2284/VIII). Hintergrund sind immer wieder Problem mit dem Zeitpunkt und Umfang von Mäharbeiten, die Bürger*innen zurecht beklagen.
Aus der Antwort geht hervor, dass es in 2020 12 Pflegeaufträge für Fremdfirmen in Marzahn-Hellersdorf gab. Diese haben demnach meist eine Laufzeit von einem Jahr. Ein nachsteuern ist daher schnell möglich, wenn die Qualität nicht nen gewünschten Ansprüchen genügt. Wir werden das Thema im Ausschuss für Umwelt, Natur, Verkehr und Lokale Agenda auch im kommenden Jahr wieder auf die Tagesordnung setzen.
Wir stehen dabei für einen Paradigmenwechsel in der Grünflächenpflege hin zu größerer Naturnähe und Insektenfreundlichkeit. Dafür wollen wir in unseren Parks und auf dem Straßenbegleitgrün Flächen lassen, auf denen nicht jeder Grashalm sofort gemäht wird. Damit machen wir biologische Vielfalt in der Stadt erlebbar. Regengärten (bepflanzte Regen-Versickerungsflächen an Straßenrändern) sollen nach dem Vorbild von New York City auch in Marzahn-Hellersdorf entstehen. Sie verschönern das Stadtbild verschönern, sorgen für ein angenehmeres Klima und bieten Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
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