Umwelt / Natur / Straßenbäume

Eine intakte Umwelt ist die Lebensgrundlage für uns und unsere Kinder. Der Umgang mit der Natur und natürlichen Ressourcen war in der Vergangenheit häufig viel zu sorglos. Deshalb setzen wir uns für den Ausbau und Erhalt von Grünflächen, den Schutz der örtlichen Gewässer und Biotope, sowie eine saubere und schadstoffarme Atemluft ein. Dem Klimawandel müssen wir auch im Bezirk begegnen.

Zum Klimaschutz- und Energiesparkonzept, zur/zum Energiebeauftragten und zur Implementierung der SE Facility-Management

Anfrage 1990/VI

Das Bezirksamt wird um Auskunft gebeten:

  1. Welche Aufgaben, Tätigkeiten werden auf den drei „neuen“ Stellen im Bereich Facility-Management (s. Sitzung des Hauptausschusses vom 11.11.2010) seit dem 01.01.2010 ausgeführt?
  2. Warum hat das Bezirksamt bei drei „neuen“ Stellen in diesem Bereich nicht eine mit der/dem Energiebeauftragten besetzt (s. Beschlüsse der BVV zu Drs. 0702/VI und 1161/VI)?
  3. Welche Schritte oder Maßnahmen hat das Bezirksamt unternommen oder umgesetzt, die Thematik von Klimaschutz und verantwortlicher Energiepolitik mit dem Beauftragten für die Lokale Agenda 21 (beim Stadtrat für Ökologische Stadtentwicklung) in der Arbeit der Lokalen Agenda zu integrieren und auf diesem Weg voranzukommen?
  4. Wann wird sich das Bezirksamt darauf verständigen, welchen Part jeder Stadtratsbereich zur Problematik Klimaschutz und verantwortlicher Klimapolitik
    (z. B. s. Drs. 0395/VI-20) ausführt?

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Zur Zukunft der Stadtbäume in Marzahn-Hellersdorf

Bäume brauchen nicht nur das Amt sondern auch die Bürgerinnen und Bürger

Es geht wieder los. Nun beginnt die Jahreszeit, in der traditionell geholzt wird. Wiederholt kam es im Bezirk zu Auseinandersetzungen zwischen aufgebrachten Bürgerinnen und Bürger und dem Grünflächenamt, wenn Bäume gefällt wurden. Der spektakulärste Fall: In der Lappiner Str. wurde im Februar nicht nur ein Baum sondern auch gleich eine ganze Fledermauskolonie zur Strecke gebracht. Auch in der Oktoberbezirksverordnetenversammlung kam eine Holzaktion auf dem Marzahner Parkfriedhof in einer BürgerInnenanfrage zur Sprache.

Genug Anlass für den Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen den Baumexperten, Christian Hönig vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu einem Schlossgespräch in das Schloss Biesdorf einzuladen.

Herr Hönig führte aus: Straßenräume sind die schwierigsten Standorte für Straßenbäume. Verletzungen z.B. durch Autos und Streusalz greifen die Gesundheit der Bäume an und führen zu Pilzbefall. Das gefährdet häufig die Standsicherheit. Und nun kommt die Verkehrssicherungspflicht des Amtes ins Spiel. Das Amt betreut ca. 44000 Straßenbäume und die Mitarbeiter sind häufig überlastet. Das hat auch Fehlentscheidungen zur Folge.

Deshalb beschrieb Hönig das ideale Grünflächenamt, was wir leider hier nicht haben: Es muss für qualifizierte Mitarbeiter ein bewältig bares Baumrevier geben. Der Baumkataster und die Fäll listen sollten den Bürgerinnen und Bürgern im Internet einsehbar sein. Die Grünflächenämter sollten rechtzeitige Bürgerbeteiligungsverfahren entwickeln.

Was ist zu tun, wenn eine Fällung bevorsteht? Der Baumexperte rät: Immer schön sachlich bleiben! Und dann alles mobilisieren was geht. Fragen Sie beim Grünflächenamt nach, versuchen sie Akteneinsicht zu bekommen und ziehen sie Baumexperten z.B. vom BUND hinzu. Und falls der Baum schon gefallen ist, dokumentieren sie den Baum und die Fällung am besten mit Fotos von Krone, Stamm und Stumpf.

So kann man notfalls auch hinterher noch den Fehler nachweisen. Natürlich hoffen wir, dass es nicht so weit kommt. Um Bäume im öffentlichen Straßenland zu schützen, sollten Bürgerinnen und Bürger in trockenen Sommern z.B. wässern und die Baumscheiben pflegen. In unserem Bezirk ist ein Anfang gemacht. Das Amt veröffentlicht seit kurzem Fälllisten.

Nickel v. Neumann
Kreisvorsitzender

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Wernersee

Antrag – 1956/VI (18.10.2010)

Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, dafür Sorge zu tragen, dass der Wernersee (Wernerbad) in die bezirkliche Liste der Gewässer 2. Ordnung eingetragen wird unabhängig von der zukünftigen Nutzung und der Eigentümerschaft.

Begründung:

Der Wernersee ist ein natürlicher Quellsee (auf alten Karten als Karnstädter See bezeichnet) und ist reich an Amphibien. Er muss somit einen Schutzstatus und eine Anerkennung als Gewässer erhalten, d.h. rechtlich gesichert werden. Auf der bezirklichen Liste erscheint er bisher nicht.

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Dr. Wolfgang Clemens, der Retter der Wuhletales

Am 14. Oktober 2010 tagte die Agenda 21 Arbeitsgruppe „Natur und Umwelt“ in der Umweltstation Schleipfuhl.

Der Leiter der Arbeitsgruppe, Dr. Clemens, legte diese Aufgabe nieder und schaute zurück auf seine 17 Jahre ehrenamtliche Arbeit.

Dies ist Anlass für mich als Marzahn-Hellersdorfer Bürger ihm für seine aufopferungsvolle ehrenamtliche Arbeit zu danken:
Wer sich heute im Wuhletal erholt, sei es durch Laufen, Radfahren oder einfach nur Spazieren gehen, der ahnt nicht einmal, welche Katastrophe anstand, als das Klärwerk Falkenberg 2003 geschlossen wurde. Ein viel zu tiefer und großer künstlicher Kanal mit gigantischen Wehren blieb zurück und trocknete zunehmend aus. Der Grundwasserspiegel sank unaufhörlich. Dr. Clemens hatte auf diese Gefahr seit Jahren hingewiesen, aber die politisch Verantwortlichen im Senat taten sich schwer. Sparmaßnahmen standen an und die Berliner Wasserbetriebe waren der Meinung, sie seien nicht zuständig.

Nun begann der Kampf des Retters des Wuhletals: Dr. Clemens verfasste unzählige Artikel, schrieb Briefe und führte Gespräche, um für die Wuhle einen Rettungsplan in Gang zu setzen. Er informierte auch die Bürgerinnen und Bürger unseres Bezirkes über die Situation der Wuhle. Ich sah ihn z.B. regelmäßig am Stand auf dem Umweltfest im Gespräch.

Es half ihm, dass er als Wasserfachmann auch beruflich in diesem Bereich gearbeitet hatte und er ein enormes Hintergrundwissen zum Thema besaß. Wenn den Bezirkspolitikern der Geduldsfaden wegen der Schwerfälligkeit der Verwaltungen längst gerissen war, Dr. Clemens blieb immer im Gespräch und konnte durch seine diplomatische aber auch beharrliche Art immer wieder etwas erreichen. So verbrachte er rund 80 Tage auf der Renaturierungsbaustelle Wuhletal und beriet sowohl die Planer als auch die Bauarbeiter.

Nach Abschluss der Arbeiten liegt der Grundwasserstand rund einen Meter über den Niedrigstand und das ist ein großer Erfolg. Nur deshalb können Rotbauchunke und auch der sehr seltene Vogel Wachtelkönig im Wuhletal überleben. Das langjährige bündnisgrüne Mitglied des Agendaausschusses, Maria Hartwig, sagte: „Unglaublich aber wahr, hier hat eine wirkliche Renaturierung stattgefunden und das verdanken wir in erster Linie Dr. Clemens.“

Wenn Kinder ihre Eltern bei einem Spaziergang fragen: Warum ist es hier so schön?

Dann wird man sich hoffentlich an Dr. Clemens erinnern. Und ich wünsche ihm noch viele erholsame Stunden auf seiner Lieblingsbank am Weidengrund.

Nickel v. Neumann

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